Der Eva Spring of Knowledge School im Nordosten Indiens fehlt es an Klassenräumen. Bisher müssen die Schüler nach der 7. Klasse die Schule verlassen. Der Mangel an bezahlbaren weiterführenden Schulen drängt sie in die urbanen Zentren oder ohne Abschluss in die von den Familien betriebene Landwirtschaft. Der Bedarf an neuen Klassenräumen ist da, Lehrer gäbe es auch, nur das Geld fehlt um den Campus zu erweitern.
Obwohl starke Niederschläge das Leben vor Ort bestimmen ist die Schule nur unzureichend auf den Umgang mit Wasser vorbereitet. Es fehlt ein überdachter Pausenbereich und ein Konzept für Trink- und Brauchwasser. Unserer Meinung nach gehört zur Bildung auch der entsprechende Freiraum und Platz zum Entfalten, Entdecken und Erleben. So wollen wir eine Campuserweiterung schaffen, die diesem Anspruch gerecht wird.
Unsere Analyse hat ergeben, dass bei einem zu erwartenden Mehrbesuch der Schule die Schülerzahl in den nächsten acht Jahren sich beinahe verdreifachen würde. In engem Austausch mit der Gemeinschaft vor Ort arbeiten wir gerade an einem dreistufigen Erweiterungskonzept, mit dem die Schule langfristig und nachhaltig wachsen kann. Mit der geplanten Erweiterung wollen wir in den nächsten Jahren zweihundert zusätzlichen Schülern eine Schulausbildung ermöglichen.
In der ersten Phase werden drei Klassenräume gebaut und die sanitären Anlagen erneuert und erweitert. Dies schließt ein Wasserkonzept zur Bereitstellung von Trink und Nutzwasser mit ein. Dies alles geschieht im Rahmen einer interdisziplinären Summerschool direkt vor Ort in Indien. Die Summerschool planen und verwirklichen wir in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin und der North Eastern Hill University in Shillong.
In der zweiten Phase werden wir lediglich bei der Organisation und bei der Finanzierung helfen, sodass die dritte Phase der Erweiterung komplett selbstständig durch Handwerker und die Gemeinschaft vor Ort realisiert werden kann. So wird am Ende dieses mehrjährigen Prozesses die Gemeinschaft vor Ort in der Lage sein ihre Schule bei Bedarf selbstständig zu Erweitern und in Stand zu halten und das mit Materialien die vor Ort vorgefunden werden.
Schwerpunkt unserer Arbeit liegt schon jetzt in der Erforschung von einfachen Baukonstruktionen und der Verwendung von lokalen Materialien, um die Dorfgemeinschaft unabhängig von großen Stahl- und Zementzulieferern zu machen. Während der Studienreise fiel auf, dass lokale Materialien und traditionelle Bauweisen oft mit Armut assoziiert werden, sodass jeder, der es sich irgendwie leisten kann, in einem Haus aus Stahlbeton lebt. Wir wollen die Bevölkerung dazu anregen umzudenken und ihre eigene Tradition und Handwerkskunst wertzuschätzen, bevor sie in Vergessenheit gerät. Zusätzlich zu einem sehr materiellen Anspruch an Nachhaltigkeit wird und wurden durch Workshops und Nutzerbefragungen die Schüler, Lehrer aber auch die Gemeinschaft mit in den Gestaltungsprozess einbezogen. So wollen wir einen Beitrag zur sonst so oft vergessen sozialen Nachhaltigkeit leisten.
Das Projekt will dem unzureichenden Zugang zu Bildung in ländlichen Regionen Indiens durch die Stärkung engagierte lokaler Akteure entgegenwirken. Besonders für die Schüler der Eva Spring of Knowledge School bedeutet die Erweiterung des Campus auf Dauer eine erhebliche Verbesserung der Lebenssituation. Es wird ihnen bei einem geringen Schulgeld die Möglichkeit gegeben in ihrer Umgebung einen Schulabschluss zu machen. Durch die Renovierung und Umstrukturierung des Bestands kann eine für die Kinder anregende Lernatmosphäre geschaffen werden
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Eva Spring of Knowledge School